In der Juni-Ausgabe 2024 des Magazins MöbelKultur wird der aktuelle Wandel in der Möbelbranche beleuchtet. Immer mehr Unternehmen und Privatpersonen entscheiden sich, Möbel zu mieten statt zu kaufen – ein Trend, der den wachsenden Wunsch nach Flexibilität und Nachhaltigkeit widerspiegelt. Daniel Ishikawa, Geschäftsführer von Lyght Living, einem der Vorreiter der Möbelvermietung, erklärt, warum dieses Modell heute so attraktiv ist und welche Chancen es Unternehmen bietet. In diesem Artikel betrachten wir, wie das Mieten von Möbeln nicht nur Ressourcen schont, sondern auch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.
Die Entwicklung der Möbelvermietung: Ein Rückblick auf Lyght Living
Lyght Living startete vor über einem Jahrzehnt mit einer innovativen Idee und ohne externe Investoren. Daniel Ishikawa erinnert sich daran, dass das Unternehmen zunächst mit nur einem Sofa begann, das er noch nicht einmal besaß, als er es vermietete. Heute umfasst das Portfolio von Lyght Living mehrere zehntausend Möbelstücke, die an Business-Kunden und Privatpersonen vermietet werden.
Diese Entwicklung zeigt nicht nur den Erfolg des Geschäftsmodells, sondern auch, wie sehr sich die Bedürfnisse der Kunden verändert haben. Während zu Beginn vor allem Menschen angesprochen wurden, die eine schlüsselfertig eingerichtete Wohnung suchten, wenden sich heute zunehmend junge Berufstätige, Familien und auch Menschen in persönlichen Umbruchsituationen an Lyght Living.
Nachhaltigkeit und Circular Economy: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein zentraler Aspekt des Geschäftsmodells „Möbel mieten statt kaufen“ von Lyght Living ist die gelebte Zirkularität. Das Unternehmen setzt auf langlebige Möbel, die mehrfach vermietet und bei Bedarf aufbereitet werden können. In der firmeneigenen Werkstatt „Circular Islands“ arbeiten spezialisierte Mitarbeiter daran, Möbel wieder in einen neuwertigen Zustand zu versetzen. Dies ermöglicht es, beeindruckende 92 Prozent der zurückgegebenen Möbel wieder in den Kreislauf zu bringen.
Für Daniel Ishikawa ist dies nicht nur ein Beitrag zur Ressourcenschonung, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil: „Unser Geschäftsmodell geht nur dann auf, wenn wir die Möbel, die wir zurücknehmen, in den Kreislauf zurückbringen können.“
Kooperationen statt Konkurrenz: Chancen für die Möbelindustrie
Die Möbelvermietung steht nicht im direkten Wettbewerb mit dem traditionellen Möbelhandel. Im Gegenteil: Daniel Ishikawa sieht eher die Möglichkeit, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Besonders im Bereich der Reparaturdienstleistungen könnte eine engere Zusammenarbeit zwischen Handwerksbetrieben und Vermietungsfirmen sinnvoll sein.
Diese könnten als Vertragswerkstätten für Möbel agieren und so einen wichtigen Beitrag zur Verlängerung der Lebensdauer von Möbelstücken leisten. Ein Beispiel für solche Kooperationen ist das Rücknahmesystem der Marke Cor, das dazu dient, „preloved“-Möbel, sprich, Möbel, die schon einmal geliebt wurden, zu vertreiben und Möbelabfall zu reduzieren.
Europa als Vorreiter: Vorbilder aus dem Ausland
Europa zeigt, wie erfolgreich die Integration von Nachhaltigkeit und Circular Economy in die Möbelbranche sein kann. Besonders in den Niederlanden, einem der fortschrittlichsten Länder in diesem Bereich, sind gebrauchte Möbel bei öffentlichen Ausschreibungen bereits Standard. Nur wenn es keine Alternative gibt, dürfen neue Möbel gekauft werden.
Auch EU-Verordnungen zwingen Unternehmen zunehmend dazu, ihre CO2-Bilanz zu verbessern, was den Markt für Mietmöbel weiter ankurbeln könnte. Ishikawa ist überzeugt, dass auch in Deutschland die Nachfrage nach Mietmöbeln in den kommenden Jahren weiter steigen wird.
Veränderte Konsumgewohnheiten: Die neue Flexibilität der Kunden
Ein weiterer Faktor, der den Erfolg von Mietmöbeln befeuert, sind die veränderten Bedürfnisse und Konsumgewohnheiten der Verbraucher. Unternehmen müssen heute attraktive Arbeitsumgebungen schaffen, um Mitarbeiter zurück ins Büro zu locken.
Auch im privaten Bereich entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, Möbel nicht mehr für Jahrzehnte zu kaufen, sondern flexibel zu mieten. Lyght Living bietet genau diese Flexibilität, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Auch namhafte Design-Klassiker können gemietet werden, was insbesondere für Kunden interessant ist, die solche Möbel erst ausprobieren möchten, bevor sie sich endgültig dafür entscheiden.
Mietmöbel als Marketinginstrument: Potenziale für Marken
Die Möglichkeit, Design-Klassiker und hochwertige Möbel zu mieten, eröffnet auch für bekannte Marken neue Möglichkeiten. Mietmodelle können als Finanzierungstool dienen und den Zugang zu einem breiteren Kundenkreis erleichtern. Ishikawa sieht hier großes Potenzial für Kooperationen: „Wir könnten uns gut vorstellen, mit Lyght Living als Werbeplattform für Marken zu fungieren, um neue Zielgruppen zu erreichen.“Dies zeigt, dass das Geschäftsmodell der Möbelvermietung nicht nur einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet, sondern auch als innovatives Marketinginstrument genutzt werden kann.
Zum Abschluss
Die Entwicklung von Lyght Living und der allgemeine Trend zur Möbelvermietung zeigen, dass dieser Markt großes Potenzial hat. In einer Zeit, in der Flexibilität und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, bieten Mietmöbel eine attraktive Alternative zum klassischen Kauf.
Daniel Ishikawa ist überzeugt, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter verstärken wird, sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern. Die Akzeptanz für Mietmöbel wächst, und Unternehmen wie Lyght Living tragen dazu bei, diesen Wandel zu gestalten.
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